Lichterfest
In Monheim am Rhein ist das St. Martin-Fest - wie im gesamten Rheinland - seit Generationen bekannt. Um den 11. November herum zieht jedes Jahr eine große Kinderschar mit ihren hellleuchtenden Laternen in den Händen durch die Straßen der Stadt und singen die alten Martinslieder. Ein Lichterfest zu Beginn der dunklen Jahreszeit.
Nächstenliebe
Vielen Kindergenerationen wurde auf diese Weise das grundlegende christliche Gebot der Nächstenliebe nahegebracht, das St. Martin in der Geschichte der Mantelteilung verdeutlicht.
Martinsfeuer
Obwohl oft die Traditionen in unserer Zeit in Frage gestellt werden, konnte sich dieser Brauch in Monheim bis heute erhalten. Der Festzug durch die Stadt wird unterbrochen durch die Darstellung der Mantelteilungsszene auf der Kirchmauer am Rhein. Und wie diese Geste der Menschlichkeit durch alle Zeit leuchtet, so leuchtet gegenüber ein großes Martinsfeuer durch die Nacht.
Martinstüte
Aber auch die Kinderaugen leuchten, wenn sie nach dem Festzug mit einer Martinstüte beschert werden - mit Weckmann, Obst und Süßigkeiten.
Gribschen
Das Fest ist dann aber noch nicht vorbei und zu Hause ist man noch lange nicht, wenn die Kinder in kleinen Gruppen in ihrem Wohnbereich und darüber hinaus an die Nachbarstüren klopfen und um Gaben bitten - „Gribschen“ heißt das hier und die Kinder singen:
„Hier wohnt ein reicher Mann,
der uns vieles geben kann.
Vieles soll er geben -
lange soll er leben -
selig soll er sterben,
das Himmelreich erwerben.“
Und spät am Abend werden die Schätze der Kinder gesichtet und untereinander aufgeteilt
Rudolf Pohlmann
Ehrenmitglied und langjähriger Vorsitzender
des St. Martin Komitee Monheim e. V.